Archiv für den Monat: Juli 2018

Mein Pfuiwort des Jahres: SEO-Texte

 

Ein Blick in die Google-Suche offenbart: Alle Varianten von „optimierten SEO-Texten“ bringen Treffer in sechsstelliger Höhe, zeigen aber nicht sofort den Schmarrn, um den es geht:

SEO steht für Search Engine Optimization, also Optimierung für Suchmaschinen. Warum sprechen dann Millionen von der „Optimierung von optimierten Texten“? Scheinbar eine große Geheimwissenschaft, mit der große und kleine Firmen viel Geld verdienen.

Doch was macht eigentlich gute SEO-Texte aus?

Kleiner Exkurs: Was macht einen Menschen aus? Spontan fällt da ein: Ein cleveres Zusammenspiel diverser Organe, einigen Litern Blut und Metern Haut. Wenn so einer nackig durch die Fußgängerzone läuft – sprechen wir dann bereits von einem Menschen? Wohl kaum.

Was wir noch gerne dazu hätten: Hirn und Hose, Grundbildung und Ausbildung, Freunde, soziales Umfeld, Neugier und Empathie. Das macht das Ganze schon eher rund.

Doch zurück zu unseren SEO-Abenteuern. Das Thema ist eigentlich kein Hexenwerk und betrifft nicht nur Shops und Mega-Portale, sondern jeden, der mit seiner Website gefunden werden und verkaufen will – ohne dafür zu bezahlen. Ein suchmaschinen-optimierter Text ist nichts anderes als die große Kunst, Inhalte (in erster Linie Text, aber auch Videos, Bilder etc.) so zu erstellen und aufzubereiten, dass Interessenten in attraktiver und zielgruppengerechter Sprache finden, was sie suchen. „Relevanz“ ist in aller Munde.

Dabei nicht ganz unwichtig sind derlei Kleinigkeiten wie

  • eine sinnvolle Struktur (H1, H2, H3)
  • ein attraktives und nutzerfreundliches Design
  • aussagekräftige Titel und Seitenbeschreibungen in ausreichender Länge
  • Alt-Texte / Bild-Attribute

Häufig erreichen mich momentan Anfragen von Kunden, die in etwa lauten:

„Wir hätten gerne ein Angebot für die Erstellung von SEO-Texten zum Thema …. Eine Agentur liefert uns die Keywords am ….. Wir bräuchten dann ca. 50 Texte mit einer Einleitung, die aus ca. 150 Wörtern besteht und in denen die vorgegebenen Keywords mindestens /maximal  x-mal verwendet werden.“

Huch – ich konnte gerade ein Gähnen nicht unterdrücken. Viel Spaß bei dieser Herausforderung 🙂

Was manch coole Jungs mit imposantem Bizeps gerne mal ignorieren: Ein Blick in den Keyword-Planner bei AdWords, ein Klick in die LSI-Keywords und ein Check bei den „verwandten Suchanfragen“ am Seitenende sind zweifellos angesagt und sehr wichtig.  Die besten Excel-Listen nützen aber nichts, wenn im Budget keine Zeit eingepreist wurde, sich ausgiebig mit den Produkten und der Zielgruppe des Kunden zu beschäftigen und den Wettbewerb in einer Form zu betrachten, die nicht in einem SEO-Tool abgebildet werden kann.  Und wenn anschließend keiner da ist, der die Gabe hat, das Angebot in attraktive Worte zu kleiden – oder die Qualität der Texte zu beurteilen, falls der Kunde das nicht selbst kann.

Die Mission wäre dann erfüllt, wenn die Website so phantastische Inhalte parat hält, dass Besucher derart aus dem Häuschen sind, dass sie die Seite praktisch gar nicht mehr verlassen wollen – und höchstens noch das Bestellformular suchen. Wenn sie teilen, kommentieren, berührt sind, sich vor Lachen fast in die Hose piseln oder die Lösung ihres Problems finden, und regelmäßig wiederkommen.

Dann ist nicht wirklich relevant, ob ein Einleitungstext auf 100 oder 300 Zeichen besteht. D`accord?

Man ahnt das Problem: Gute SEO-Texte kosten richtig viel Zeit – auch für diejenigen, die darin geübt sind. Und obgleich viele Textbörsen das nicht gerne so deutlich machen: Wirklich gute Texter berechnen selten nach Worten, und noch seltener nach Kilopreisen, Seitenzahlen oder verbrauchter Atemluft – sondern nach Zeit.

Große Pläne, aber keine Zeit? – www.sies-marketing-und-texte.de.